Trinkwassermangel im Norden der Solomon Islands

Im Norden der Solomon Islands herrscht aufgrund des El Niño eine fürchterliche Dürre. Besonders betroffen sind die Western Provinces namentlich die Insel Gizo mit dem zweitgrössten Hospital (150 Betten) der Solomon Islands.

Lesen Sie dazu den Beitrag von ABC Australia sowie alle aktualisierten Beiträge zu den einzelnen Hospitals.

Aktuelles zum Trinkwasserprojekt

Es sind noch nicht einmal 2 Wochen vergangen und schon gibt es weitere Neuigkeiten zu berichten.

Die Non Profit Organisation DAISI®  = Doctors Assisting In Solomon Islands ist dermassen von dem Trinkwasserprojekt überzeugt, dass sie auf ihrer Webseite über das Trinkwasserprojekt  berichten. Zudem wollten sie mich unbedingt als Member in der Organisation haben - dem habe ich sehr gerne zugestimmt.

Am 05.04.2016 berichtete mir Dr. Des Soares am Telefon, dass er jetzt Mitglied bei DAISI® ist. Er wurde angefragt und hat sehr gerne zugestimmt. Mit Des Soares erhält DAISI® eine hochqualifizierten Facharzt für Orthopädie, der in Zusammenarbeit mit Dr. Hermann Obleri in Honiara Ärzte ausbildet.

 


Trinkwasserprojekt

Die Umsetzung des Projekts macht weiter riesige Fortschritte. John Nell von Trunz Sustainable Water Systems Australia war im März für 10 Tage auf den Solomonen und natürlich auch auf Gizo. Dank der Tatsache, das Des Soares zur gleichen Zeit in Honiara war, konnte er mit John alles wesentliche aufgleisen. Ich bin dafür zu weit weg.

Die  Anlage TWM1 wird im neuen Hospital eingebaut - Details zu dem System können Sie hier nachlesen TWM1 

Damit die Anlage vernünftig genutzt werden kann, werden 4-5 Wasserleitungen mit den dazu gehörenden Wasserhähnen an die Anlage angeschlossen. So können sich Hospital Personal, Patienten, Angehörige und auch die Bewohner von Gizo reines, sauberes Trinkwasser holen.

Im Untergeschoss des Hospital ist ein sehr grosser Raum, in dem  mehrere, sogenannte Wasserblasen mit einem gesamten Fassungsvermögen von 1 Mio Liter Wasser installiert werden sollen. Diese "Blasen" können das Hospital in einer Notsituation 10 Tage lang mit Frischwasser - über das Gerät TWM1 - versorgen.

Ein weiterer Schritt ist, dass rund um das Hospital Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von 20'000 L die von der Hospitalküche aus mit Wasser gefüllt werden, um dann auch über das Gerät reine Trinkwasser zu bekommen.

Ausserdem gibt es 1 Frischwasserquelle mit Wasserrohr, aber keinem Hahn beim Gefängnis, das direkt neben dem alten Spital ist. Ohne Wasserhahn fliesst das Quellwasser  jetzt einfach nur ins Meer. Mit einem Tank der das Wasser auffängt, kann sogar das Dorf mit Frischwasser versorgt werden.

Ein Beispiel wie es an einem anderen Ort gelöst wurde. Links vom orangfarbenen Wassertank ist das Gerät TWM1. Rechts am Bildrand ein Wassertank.

 

Am 11.03.2016 schrieb John Nell in einem Mail dass die Anlage TWM1 Mitte bis spätenstens Ende April 2016 in Betrieb genommmen werden kann.

1. Im Erdgeschoss des Hospital konnte ein geeigner Platz für die TWM1 Anlage gefunden werden
2.  Es werden zur Zeit Wasserhähne und Rohre aus rostfreiem Stahl bei einem lokalen Unternehmen hergestellt. Diese nimmt John Nell im April mit nach Gizo.
3. Die TWM1 Anlage wird im April mitteels Luftracht nach Honiara und dann per Schiff weiter nach Gizo geschickt
4. Die TWM1 Anlage wird Mitte - bis Ende April installiert und in Betrieb genommen

Am 04.04.2016 schrieb Frau Andrea Trunz in einem Mail das Zeitplan grösstnteils eingehalten werden kann

(...)John hat mich informiert, dass er Anfang nächster Woche die Infos / Bestellung an uns weitergibt. Mein Kollege im Büro wird die Abwicklung dann weiter verfolgen und mich auf dem Laufenden halten.

Am gleichen Tag(Nacht zum 5.4.2016 ) erhielt ich von John Nell ein Mail in dem er die nächsten Ziele definiert, so dass ich den Zeitplan anpassen kann:

1. Die rostfreien Wasserbecken und Wasserhähne für die Anlage sind fertiggestellt
2. Die Trunz Anlage inkl. dem erforderlichen Zubehör wird in den kommenden Wochen mittel Luftfracht nach Honiara geschickt
3. Das Ziel ist, die Anlage Anfand Mai in Betrieb zu haben


Stand Trinkwasserprojekt

Meine Erwartungen an die Umsetzung des Trinkwasserprojekts wurden total übertroffen.

Ein grosser Dank geht im Namen der Menschen auf den Solomonen an die Gönner des Trinkwasserprojekts.

Noch während meinem Aufenthalt auf den Solomonen wurden von meinen dortigen Gesprächspartnern Initiativen ergriffen, neue Ideen entwickelt und von offizieller Seite her Angebote für die betroffenen Spitäler und Menschen gemacht.

Alle Details können in den einzelnen Beiträgen nachgelesen werden.

Ich danke an dieser Stelle den Menschen auf den Solomonen, die durch ihr unerschütterliches Vertrauen in mich, mir jeden Tag auf's neue die Motivation geben, weiterzumachen.

Ich freue mich über die E-Mails, in denen berichtet wird, wie dankbar alle sind, dass nicht nur ein Stein, sondern ganz viele Steine ins Rollen gebracht wurden.

Es gibt natürlich auch schöne Momente die ich auf Fotos festgehalten habe.

Tauchen Sie mit mir in die Inselwelt der Südsee ein.


Offizielles Meeting WHO Honiara

Mein Meeting mit Audrey Aumura übertraf alle meine bescheidenen Erwartungen.

Audrey ist regelrecht überwältigt, was mit dem Trinkwasserprojekt ins Rollen gekommen ist.

Mit den Unterlagen über die technischen Details konnte ich ihr mit meinen Worten erklären, wie die Anlage für das Gizo Hospital funktioniert. Sie fragte mich, ob ich das schon dem Ministry vorgelegt hätte - nein, ich weiss doch nicht wem.

Dann erklärte ich ihr anhand der Fotos  von Fiji wie das Emergency Kit von Trunz funktioniert.

Da war sie auf einmal ganz aufgeregt und hat gerufen :" DAS ist es, genau das brauchen wir von der WHO für alle Inseln um die grösste Trinkwassernot zu lindern". Ich war dann sprachlos. Mit dem zur Verfügung stehenden Fonds können zig solche Geräte angeschafft werden.

Aber damit nicht genug. Ich hatte von meinem, während dem Studium  erstellten, fiktiven Business Case zur Malariabekämpfung  eine Kopie  mit an das Meeting genommen. Da war Audrey komplett aus dem Häuschen. Das wäre der Hammer und muss umgehend an die WHO und das Ministry weitergegebenen werden. Auch hier sieht sie eine Lösung für die Malariabekämpfung auf den Solomonen.

So ein erfolgreiches Meeting hatte ich nicht erwartet.

Ich freue mich, wenn bald mehr aus "meinem" Trinkwasserprojekt  und dem fiktiven Business Case wird.


Offizielles Meeting Japanische Botschaft Honiara

Das Gespräch in der Japanischen Botschaft mit Koji Yamaguchi und Keiko Nakamura verlief sehr zufriedenstellend.

Nachdem alle Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht waren, erklärte ich die Beweggründe für das Trinkwasserprojekt Gizo Hospital. Dies wurde gebührend positiv gewertet.

Leider können keine weiteren Gelder vom Grass-Root Projekt freigegeben werden. Überall auf den Solomonen müssen sanitäre Anlagen und sauberes Trinkwasser organisiert werden.

Ich schilderte die Situation mit den fehlenden Toiletten im Notfall und siehe da - Lösung in Sicht. Die Bürokratie muss gewahrt bleiben, deshalb soll ein kurzer Projektplan erstellt und Mr. Yamaguchi geschickt werden. Zudem will er Chris Leve Head Infection Control im Gizo Hospital im Grass-Root Projekt haben.

Wer hätte das gedacht?

Wenn die Trinkwasseranlage im Gizo Hospital installiert ist, wollen beide hinfliegen und sich alles vor Ort ansehen.


Honiara 2 Jahre nach der Naturkatastrophe

Am 5. April 2014 wurde ein Teil von Honiara und den umliegenden Regionen durch eine gewaltige Springflut, auf die innerhalb von 24 Stunden ein Erdbeben und ein Tsunami folgten, verwüstet.

Von den ca. 60'000 Einwohnern kamen 200 Menschen, darunter auch viele Kinder, ums Leben. Gemäss offiziellen Angaben wurden dadurch 36'000 Menschen auf einen Schlag obdachlos.

Internationale Hilfsorganisationen kümmern sich bis heute um diese Menschen. Nicht alle haben wieder ein eigenes Daheim und müssen weiterhin in Notunterkünften leben.

Im Beitrag Bildergalerie Honiara einige Fotos dazu.


Vorbereitungen Offizielle Meetings in Honiara

Die Vorbereitungen für die offiziellen Meetings sind abgeschlossen.

Da Gregory Jilini Medical Director für Gizo noch immer auf Gizo ist, findet das Gespräch mit ihm am 12.1.16 im Gizo Hospital statt. Er ist mein direkter Kontakt zu Gizo und den Mitarbeitern im Hospital.

Dank Maxine Whittaker, Professor of International and Tropical  Health und Co-Director WHO Collaborating Centre for Health Information Systems,  treffe ich am 20.1.16 in Honiara Audrey Aumua von der WHO. Audrey arbeitet im Auftrag der WHO eng mit der Ministry of Health zusammen. Sie interessiert sich sehr für das Trinkwassersystem von Trunz.

Mehr Informationen bei der University of Queensland und der WHO Western Pacific Region.

Am 20. Januar werde ich in der Japanischen Botschaft von Koji Yamaguchi, Coordinator for Grant Assistance for Grass-Roots and Human Security Projects, empfangen. Ich werde ihm von dem Trinkwasserprojekt, dass dank Gönnern zustande gekommen ist, erzählen. Da er für ein grosses Projekt - Grant Assistance for Grassroots Projects - verantwortlich ist, hoffe ich sehr, dass von seiner Seite her Untersützung zugesagt wird.

 

Humanitärer Einsatz auf den Solomon Islands

Was heisst, bzw. bedeutet Humanitärer Einatz? Dazu gibt es nur einen Satz:
Ein humanitärer Einsatz ist auf die Linderung menschlicher Not bedacht.
Wo sind die Solomon Islands?
Die Solomon Islands, oder Salomonen, sind mit 992 Inseln einer der größeren Inselstaaten im Südpazifik, auf der Weltkugel rot eingezeichnet

 

Auf 4 grösseren Inseln der Solomon Islands sind Spitäler eingerichtet.
Guadacanal – Honiara: National Referral Hospital (NRH) – 350 Betten – Hauptspital der Solomon Islands
Gizo – Spital mit 150 Betten
Munda – Spital mit 40 Betten
Malaita – Spital mit 100 Betten
Ausserdem sind auf vielen kleineren und kleinen Inseln Krankenstationen eingerichtet, die von einer, oder mehreren Pflegefachkräften eigenständig betreut werden

Rückblick
Am 5. April 2014 wurde die Hauptstadt Honiara (ca. 60‘000 Einwohner) durch ein Springflut, ein Erdbeben und einen Tsunami innerhalb von 24 Stunden schwer verwüstet.
Rund 36‘000 Menschen wurden auf einen Schlag obdachlos, über 200 Menschen, davon viele Kinder, sind ums Leben gekommen.
Durch diese Naturkatastrophe wurden ein Teil des Spitals und die Trinkwasserversorgung von Honiara, der Hauptstadt der Solomon Islands, komplett zerstört.
In den Zeltlagern und Notunterkünften, die nach der Katastrophe für die obdachlos gewordenen Einwohner errichtet worden sind, brachen Krankheiten wie Polio (Kinderlähmung), Abdominaltpyhus (Cholera), Lepra und eine Masernepidemie aus.
Cholera breitete sich rasend schnell aus, so dass auch das Spitalpersonal nicht davon verschont blieb und das Spital in Honiara für mehrere Monate geschlossen werden musste!
Auf den von Guadacanal weiter entfernten Insel konnte niemand wissen, dass es eine Naturkatastrophe gab – dort gibt es kein Telefon, Radio oder Fernsehen. So standen erkrankte und verunfallte Insulaner, die Tage oder Wochen mit dem Kanu unterwegs waren, vor einem geschlossen Spital.
Eine Katastrophe für die Bevölkerung!
Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, meine Ferien 2014 die ich in Australien verbringen wollte, komplett neu zu planen und während meinem Australienaufenthalt eine Woche nach Honiara zu fliegen. Schlimmer als bei meinem ersten Einsatz konnte es sicher nicht sein, so dachte ich jedenfalls.
Mein Ziel
Eine kontinuierliche Trinkwasserversorgung für die Spitäler und aller Inseln initiieren.